Warum die London Stock Exchange rund um die Uhr handeln will
Die London Stock Exchange Group (LSEG) überlegt, den Handel mit britischen Aktien auf ein 24-Stunden-Modell umzustellen. Der Grund: Immer mehr Privatpersonen handeln per App zu ungewöhnlichen Uhrzeiten. Gleichzeitig wächst der globale Wettbewerb zwischen den Börsen, und moderne Technologien machen durchgängigen Handel technisch möglich.
Aktuelle Öffnungszeiten und mögliche Neuerungen
Derzeitige Handelszeiten: 8:00 – 16:30 Uhr (Londoner Zeit)
Vorgeschlagene Handelszeiten: 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche
Damit würde die LSE mit modernen Märkten wie dem Kryptohandel gleichziehen und sich anderen Börsen weltweit anschließen, die verlängerte Handelszeiten einführen.
Was steckt hinter dem Vorschlag?
- Verändertes Anlegerverhalten: Immer mehr Leute wie du handeln mobil, spontan und außerhalb klassischer Handelszeiten.
- Wettbewerbsdruck: Die Börse möchte international wettbewerbsfähiger werden – besonders gegenüber den USA.
- Erneuerung des Marktes: Weniger neue Börsengänge und eine rückläufige Handelsaktivität sollen durch Innovation wiederbelebt werden.
- Technologische Möglichkeiten: Moderne Systeme erlauben eine Echtzeit-Überwachung und sichere Infrastruktur für einen durchgehenden Handel.
Chancen und Herausforderungen
- Technische Umsetzung: Ein 24/7-Handel erfordert stabile Systeme, Cybersecurity und automatisierte Prozesse rund um die Uhr.
- Regulierung: Die zuständigen Behörden müssen dem Modell zustimmen. Auch internationale Abstimmungen wären nötig.
- Liquidität: Es gibt Bedenken, dass außerhalb der Kernzeiten weniger Handelsvolumen und damit größere Kursschwankungen auftreten könnten.
- Portfoliobewertungen: Viele institutionelle Anleger bewerten ihre Fonds täglich zum Börsenschluss – was bei 24-Stunden-Handel komplexer wäre.
Was macht der Rest der Welt?
Weltweit denken Börsen über flexiblere Handelszeiten nach. In den USA haben New York Stock Exchange und Nasdaq bereits Schritte zur Ausweitung ihrer Öffnungszeiten unternommen. Der Schritt in London zeigt: Globale Investoren möchten selbst entscheiden, wann sie handeln – und keine Einschränkungen durch Öffnungszeiten mehr.
Wie geht es weiter?
Die Londoner Börse hat noch keine Entscheidung oder einen konkreten Zeitplan veröffentlicht. Es laufen aber Gespräche mit Marktteilnehmern, Technologiedienstleistern und Aufsichtsbehörden. Falls der Vorschlag umgesetzt wird, könnte das eine der wichtigsten Veränderungen im britischen Finanzmarkt seit Jahrzehnten sein.
Bis dahin wird es Diskussionen geben – über Chancen, Risiken und wie ein fairer sowie transparenter 24-Stunden-Markt für alle umgesetzt werden kann.