Opera Gallery: Die Geschichte des Gründers
In den letzten 30 Jahren hat Gilles Dyan, Gründer und Vorsitzender der Opera Gallery, den Weg vom Handel mit Drucken in seiner Heimatstadt Paris bis zum Betrieb von 16 Galerien weltweit zurückgelegt. Die Gruppe verkauft Gemälde von weltbekannten Namen wie Pablo Picasso und Henri Matisse bis hin zu Künstlern wie George Condo und Jean-Michel Basquiat und erzielt dabei einen Jahresumsatz von nahezu 150 Millionen Euro. Hier werfen wir einen Blick auf die Erfolgsgeschichte der Opera Gallery.
1993 erholte sich Paris noch von der Wirtschaftskrise der frühen 1990er Jahre, die grosse Teile der westlichen Welt getroffen hatte. Ein aufstrebendes Galerienprojekt von Gilles Dyan war eines ihrer Opfer. Der französische Kunsthändler — damals hauptsächlich mit Drucken und gelegentlich mit Originalwerken lokaler Nachwuchskünstler handelnd — verarbeitete noch die Folgen dieser Erfahrung, als sich ihm eine neue Gelegenheit bot.
Er wurde eingeladen, an der Kunstmesse Tresors in Singapur teilzunehmen. Anstatt in bar zu zahlen, finanzierte er seinen Stand, indem er seine Kontakte einsetzte, um benachbarte Stände zu vermieten. Es war ein voller Erfolg: Dyan verkaufte rund 30 Gemälde und versprach, bald mit mehr Kunstwerken zurückzukehren. Innerhalb von drei Monaten eröffnete er seinen ersten Standort im Orchard Hotel. Die Opera Gallery betreibt noch heute einen beeindruckenden Raum unweit dieses Ursprungsorts.
Das Konzept der Opera Gallery — ein einladender Raum für Sammler aus allen Ecken der Welt — wurde stark von Dyans frühen Erfahrungen als reisender Händler geprägt. „Ich begann meine Karriere in der Kunstwelt, indem ich Drucke lokaler Künstler von Tür zu Tür verkaufte“, sagt er. „Diese Erfahrung lehrte mich, dass man keine formale Ausbildung braucht, um Kunst zu schätzen oder zu besitzen. Die meisten meiner frühen Kunden fanden traditionelle Galerien einschüchternd. Das inspirierte mich, Räume zu schaffen, die für jeden zugänglich sind und Meisterwerke etablierter Künstler neben Werken junger Talente präsentieren. Kunst sollte für alle da sein, nicht nur für eine Elite.“
Von diesem Punkt aus wuchs die Opera Gallery exponentiell — zuerst mit einem Standort in Singapur, dann in Paris, gefolgt von weiteren Expansionen nach Asien, Europa, in den Nahen Osten und nach Amerika. Das Portfolio wurde ebenfalls erweitert: von der Förderung neuer Künstler bis hin zum Handel mit Blue-Chip-Kunstwerken für bedeutende Sammler und Institutionen. Heute zählen London, New York, Genf, Hongkong und Seoul zu den Standorten, und die Galerie nimmt jährlich an etwa 12 Kunstmessen teil.
Dyan ist weiterhin in den täglichen Betrieb der Galerie eingebunden und verwaltet parallel einen 100-Millionen-Euro-Investmentfonds, der den Ankauf von Kunstwerken unterstützt und Auktionshäusern Garantien bietet.
Dyans Fähigkeit, authentische Beziehungen zu Künstlern und Sammlern aufzubauen, war stets ein zentraler Erfolgsfaktor der Opera Gallery. So war Bernard Buffet ein französischer Künstler, dessen Werke zu Lebzeiten unterbewertet waren, heute aber einen florierenden Markt geniessen. Zum Zeitpunkt des Schreibens übertrafen acht seiner letzten zehn bei Auktionen verkauften Gemälde die Schätzungen. Die Opera Gallery ist heute einer der grössten Akteure in diesem Markt — dank Dyans früher Beziehung zu Maurice Garnier, Buffets Pariser Händler. „Ich habe ihn dank meiner Frau Florence kennengelernt, die gegenüber Buffets Atelier aufgewachsen ist“, erklärt er. „Wir blieben in Kontakt, und als ich die erste Opera Gallery in Paris eröffnete, hatte ich das Glück, einige atemberaubende Gemälde von Bernard Buffet auf Kommissionsbasis zu erhalten. Dadurch konnte ich meine erste grosse Ausstellung organisieren. Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte!“
Dies ist nur eine von vielen Quellen des Erfolgs der Opera Gallery. Ein Blick auf Dyans Geschichte zeigt zahlreiche Strategien, die ihm ermöglichten, das globale Unternehmen aufzubauen, das er heute führt. Von der Eröffnung von Standorten in begehrten Vierteln bis hin zum Angebot verschiedener Investitionsmöglichkeiten für potenzielle Sammler durch die Balance zwischen millionenschweren Kunstwerken und zugänglicheren Programmen für Nachwuchstalente — nach 30 Jahren Kunsthandel weiss Dyan genau, was nötig ist, um eine Galerie zum Erfolg zu führen.
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Dieser Blog ist der zweite Teil der Serie, die auf unserem aktuellen Collectibles Report 2023/2024 basiert. In diesem Blog befassen wir uns eingehend mit den beiden Hauptkategorien Kunst und Autos und stellen die Marktentwicklung und Erkenntnisse unserer Expertenpartner vor.